Berichte

Gedanken über das Unrecht beim Töten anderer Lebewesen

Kühe auf der Wasserkuppe
Die meisten Menschen tun sich moralisch* schwer damit, andere Lebewesen zu verletzen oder gar zu töten, wenn sie einen persönlichen Bezug zu diesen haben, seien es Freunde, Verwandte oder Haustiere – und das ist auch gut so. Das heißt aber nicht, dass es moralisch* akzeptabel sein kann, ein anderes Lebewesen zu verletzen oder zu töten bzw. eine solche Handlung von Dritten durchführen zu lassen, nur weil man es nicht persönlich kennen.
Würde man beispielsweise das Tier, welches gerade geschlachtet und zu einem Steak verarbeitet wird, gut kennen und viel Zeit mit ihm verbracht haben, hätte man sicher kein Vergnügen, es am nächsten Tag beim Grillfest mit Senf und Ketchup zu verspeisen. Vielleicht denkt man bei jedem Bissen an die gutmütigen und neugierigen Blicke oder an die Freude des Tieres, wenn man es vor ein paar Tagen noch besucht hat. Gewiss würde es den meisten Menschen schwerfallen, das Tier auf dem Rost schmoren zu sehen, wenn sie wissen, wie sehr das liebenswürdige Wesen gelitten hat. Wie aber kann es dann eine Freude sein, ein Tier zu grillen, nur weil man es eben nicht kennt. Es ist dadurch doch kein anderes Lebewesen. Es kann sich dennoch freuen oder auch leiden.

* Moral: Eine Handlungsregelung, die für eine Gesellschaft, soziale Gruppe oder ein Individuum leitend ist.
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