Anti-Obsoleszenz

Druckertoner leer? Nicht ganz!

Druckerbedienfeld
Irgendwann meldete der Laserdrucker HL2140 von brother, dass der Toner fast leer ist und ausgetauscht werden sollte. Kurze Zeit später, nach insgesamt 732 gedruckten Seiten war es dann soweit, der Drucker verweigerte mit dem Hinweis auf den leeren Toner den Dienst. Es ließ sich keine Seite mehr ausdrucken.
Bei alten Tintenstrahldruckern wurden die Ausdrucke mit der Zeit einfach immer blasser und dann war klar, dass es Teit ist, eine neue Farbe zu kaufen. Wenn dann die Ausdrucke zu schlecht wurden, ersetzte man die Farbpatronen. Irgendwann sind die Hersteller von Tintenstrahl- und Laserdruckern dann dazu übergegangen, ihre Kunden zu bevormunden und den Drucker feststellen zu lassen, wann die Tinte oder der Toner leer ist. Wenn der Drucker zu der Erkenntnis kommt, dass der Füllstand zu niedrig ist, stellt er den Dienst ein. Da ist es naheliegend, dass der Drucker besonders früh das drohende Ende der Farbe annimmt und bald darauf nicht mehr weiter druckt. Die Marketing-Abteilung kann dies als besonderen Service verkaufen: Der Kunde läuft nicht Gefahr, dass die Druckqualität unbemerkt schlechter wird, weil die Farbe sich dem Ende neigt. Was die Marketing-Abteilung eher nicht publiziert ist, dass der Hersteller so bereits neue Verbrauchsmaterialien verkaufen kann, wenn die alten eigentlich noch nicht aufgebraucht sind.
Zurück zum Drucker, der nicht mehr druckte: Die geringe Reichweite verwunderte mich zunächst nicht so sehr, da es sich um eine Kartusche handelte, die beim Drucker mitgeliefert wurde. Diese sind angeblich nicht voll, um den Kunden besonders schnell zum Kauf neuer Druckerschwärze zu bewegen. Da dir Qualität des letzten gedruckten Blattes noch recht gut war und kein Mangel an Druckerschwärze erkennbar war, lag der Gedanken nahe, dass sich eigentlich noch ein paar Seiten drucken lassen müssten, bevor der Toner tatsächlich zu leer ist, um ihn weiterzuverwenden. Aber wie bringt man einem Drucker bei, einfach auf “gut Glück” zu drucken und zu riskieren, dass der nächste Ausdruck etwas blasser wird?

Vielleicht hilft es, den Tonerbehälter etwas zu schütteln um noch ein paar Ausdrucke herauszuholen. 10, 20 oder vielleicht sogar 50 zusätzliche Seiten dürften machbar sein. Der Erfolg durch das Schütteln hielt sich aber in engen Grenzen. Genau genommen habe ich nur einen Teil des restlichen Inhalts im Zimmer verteilt und der Drucker ließ sich noch immer nicht zum weiterarbeiten bewegen.
Eine Recherche im Internet zeigt dann, dass dieser Drucker den Füllstand über eine Lichtschranke ermittelt und je weniger Inhalt in der Kartusche ist, um so mehr Licht kommt am anderen Ende an. Wenn dann zu viel Licht durch den Behälter scheint, werden weitere Ausdrucke verhindert, weil offensichtlich nur noch wenig Toner vorhanden ist.
Es lag also nahe, das Durchleuchten grundsätzlich zu verhindern. Dann sieht es für den Drucker immer so aus, als wäre noch reichlich Toner vorhanden und er müsste dann eigentlich so lange drucken, bis der Toner tatsächlich aufgebraucht ist. Zwei Klebestreifen auf dem Messsystem befestigt brachten das gewünschte Ergebnis.
Bis zur automatischen Abschaltung druckte das Gerät 732 Seiten. Nach Überkleben der Lichtschranke sind es bislang 831 weitere Seiten, also insgesamt 1563 Seiten. Die Ausdrucke sind immer noch so kräftig, wie am ersten Tag. Es dürften also noch einige Seiten möglich sein.

Achtung Hindernisse! Lichtschranke im Drucker.

Achtung Hindernisse! Lichtschranke im Drucker.
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