Berichte

Die Hölle des Zinssystems

Papst Franziskus warnt Mafia vor Qualen der Hölle

Bei einem Gebet für Opfer von Kriminellen hat Papst Franziskus die Angehörigen der italienischen Mafia aufgefordert, ihr Leben zu ändern. “Noch gibt es Zeit, nicht in der Hölle zu enden.”[1]

Quelle: Die Welt

Das sind große Töne für einen Mann, der an der Spitze einer Institution steht, die ihre eigenen grundlegenden Regeln nicht befolgt. So steht im heiligen Buch, in der Bibel, geschrieben:

Wenn du Geld verleihst an einen aus meinem Volk, an einen Armen neben dir, so sollst du an ihm nicht wie ein Wucherer handeln; du sollst keinerlei Zinsen von ihm nehmen.
2Mo 22,24

und du sollst nicht Zinsen von ihm nehmen noch Aufschlag, sondern sollst dich vor deinem Gott fürchten, dass dein Bruder neben dir leben könne.
3Mo 25,36

Denn du sollst ihm dein Geld nicht auf Zinsen leihen noch Speise geben gegen Aufschlag.
3Mo 25,37

Du sollst von deinem Bruder nicht Zinsen nehmen, weder für Geld noch für Speise noch für alles, wofür man Zinsen nehmen kann.
5Mo 23,20

wer sein Geld nicht auf Zinsen gibt / und nimmt nicht Geschenke wider den Unschuldigen. Wer das tut, wird nimmermehr wanken.
Ps 15,5

auf Zinsen gibt und einen Aufschlag nimmt – sollte der am Leben bleiben? Er soll nicht leben, sondern weil er alle diese Gräuel getan hat, soll er des Todes sterben; seine Blutschuld komme über ihn.
Hes 18,13

Die Formulierung ist recht deutlich. Wer Zinsen nimmt, soll mit dem Tode bestraft werden. Bedenkt man, dass auch die Vatikanbank ihre Gewinne in einem Zinsgeldsystem erwirtschaftet und seitens des Vatikans bislang keine kritischen Stimmen zu diesem Geldsystem zu vernehmen sind, müssten bereits einige Köpfe in den heiligen Hallen rollen.

Würde es der Papst ernsthaft besorgt um das Wohl der Menschen sein, sollte er auf die Probleme des Zinssystems hinweisen. Denn dieses sorgt dafür, dass ein großer Teil der Menschen trotz harter Arbeit immer ärmer wird, während ein kleiner Teil der Menschen durch Zinseinnahmen ganz automatisch unvorstellbar reich wird, ohne dafür arbeiten zu müssen. In der Folge gibt es viele Menschen, die in Armut versinken und nur noch die Kriminalität als Ausweg sehen, während demgegenüber wenige Reiche stehen, die mit Leichtigkeit die armen und verzweifelten Menschen kaufen und für ihre Dienste einspannen können. Eine hervorragende Basis also für kriminelle Organisationen, die nicht nur bereits viel Geld haben, sondern dank der ausufernden Armut auch genügend Leute finden, die Willens sind, in die Dienste der Kriminellen zu treten, um überhaupt ein Einkommen zu erhalten. Welche Alternative hat man, wenn der größte und vielleicht auch einzige Arbeitgeber in der Region die Camorra, die ’Ndrangheta oder die Cosa Nostra ist?

Um die Kriminalität zu reduzieren, muss zwangsläufig die Ursache beseitigt werden: die Armut vieler auf der einen Seite und der Reichtum weniger auf der anderen Seite. Wenn alle Menschen ein Leben führen können, das so gut ist, dass es sich nicht lohnt kriminell zu werden und es auch niemanden gibt, der so reich wird, dass er ganze Länder beherrschen kann, dann ist ein wichtiger Schritt getan. Wer würde sein Leben in einer Schießerei riskieren, wenn er bislang wohlbehütet aufgewachsen ist und sich nicht um seine Zukunft sorgen muss?
Die Erde bietet genug Raum und Ressourcen für alle Menschen. Es muss nur dafür gesorgt werden, dass dieser Reichtum nicht durch ein Zinssystem von der arbeitenden Masse zu einer immer reicher werdenden Elite übertragen wird. Wer mehr haben möchte, als andere, darf nicht durch Zinsen reich werden, sondern nur durch eigene Hände Arbeit. Dann ist der mögliche Reichtum auf die persönliche Leistungsfähigkeit begrenzt. Und wenn der zinsbasierte Umverteilungsmeachnismus ausgeschaltet ist, bleibt das Vermögen auch dort, wo es gebraucht wird: in der Bevölkerung. Eine Verarmung und die Flucht in die Kriminalität wird es dann nicht geben, zumindest bei weitem nicht im heutigen Ausmaß.
Wenn es eine Hölle gibt, dann die Hölle des Zinssystems. Das Zinssystem hat Armut, Zerstörung und unvorstellbares Leid zur Folge. Sollte der Papst also wirklich eine friedliche Welt anstrebt, dann könnte er einen Blick in die Bibel werfen und das dort niedergeschrieben Zinsverbot ernst nehmen. Natürlich kann ein Zinsverbot in einer einigermaßen zivilisierten Gesellschaft nicht mit dem Galgen durchgesetzt werden. Aber die Kirche kann zumindest ihren Einfluss nutzen, das Wissen über die Gefahren des Zinses bekannt zu machen und Alternativen aufzeigen. Für jemanden, der angeblich im Auftrag des mächtigsten Wesens im Universum handelt, sollte dies nicht schwer sein.

Aber vermutlich möchte der Papst sich den kriminellen Verneigungen überhaupt nicht in den Weg stellen, schließlich ist der Vatikan nicht unbedingt zurückhaltend, wenn es um die Zusammenarbeit mit der Mafia geht.

Rom – Die Vatikanbank hat mit einem handfesten Skandal zu kämpfen – es geht um Geldwäsche, geheime Transaktionen und die mögliche Zusammenarbeit mit der Mafia.[2]

Quelle: Merkur Online

Offensichtlich hat man auch im Vatikan keine Angst vor dem Teufel und auch nicht dvor, in der Hölle zu enden …


Literaturverzeichnis:
[1]
Flammender Appell – Papst Franziskus warnt Mafia vor Qualen der Hölle; KNA/jw; Die Welt; Axel Springer AG; http://www.welt.de/politik/ausland/article126077283/Papst-Franziskus-warnt-Mafia-vor-Qualen-der-Hoelle.html#disqus_thread; 22.03.2014
[2]
Geldwäsche und Mafia – Behörden ermitteln gegen Vatikanbank; dapd; Merkur Online; http://www.merkur-online.de/aktuelles/welt/geldwaesche-behoerden-ermitteln-gegen-vatikanbank-1044094.html; 12.12.2010
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