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Drucker unter Windows 8 im Mäusekino einrichten

Der erste Monitor, den ich kennenlernte, war der Bildschirm eines Commodore 64. Der Bildschirm war nicht wirklich groß, man könnte ihn als Mäusekino bezeichnen. Und auch der Monitor am nächsten Rechner, ein 486er, bot nicht viel Platz. Aber damals waren die Programme auch noch spartanisch und überschaubar, die Pfade waren nicht lang und die Dateinamen auf wenige Zeichen begrenzt. Da war ein Großer Monitor einfach nicht nötig.
Mittlerweile sind die Programme umfangreicher und bunter geworden und es müssen entsprechend mehr Informationen dargestellt werden. Glücklicherweise sind aber auch die Bildschirme in den letzten Jahren größer gewordenund haben deutlich höhere Auflösungen, so dass genügend Platz zur Verfügung steht, die vielen Informationen übersichtlich zu präsentieren. Das klappt eigentlich auch ganz gut. Lediglich Microsoft tut sich mal wieder etwas schwer, mit der Entwicklung der Bildschirme Schritt zu halten. Das Betriebssystem Windows 8 nutzt häufig nur einen kleinen Teil der zur Verfügung stehenden Bildschirmfläche. Auf dieser kleinen Fläche werden dann ganz wenige Informationen (in einer unangemessen großen Schrift) präsentiert, während viele wesentliche Inhalte überhaupt nicht angezeigt werden, obwohl dafür eigentlich noch Platz wäre.
Dies ist beispielsweise im Menü zur Einrichtung eines Druckers der Fall, wie in folgendem Screenshot zu sehen ist (zur Vergrößerung auf das Bild klicken).

Drucker einrichten

Die Box mit den aufgelisteten Druckern ist so schmal, dass man einige Informationen nur in einem Tooltip lesen kann, der erscheint, wenn man mit der Maus auf den nicht vollständig angezeigten Eintrag zeigt, während auf der Rechten Bildschirmseite ein über 500 Pixel breiter Bereich völlig ungenutzt weiß bleibt. Hätte man diesen leeren Bereich genutzt, um Informationen anzuzeigen, dann würde der Benutzer alle Daten zum Drucker auf einen Blick sehen können, ohne erst die eigentlich überflüssige Handlung, mit der Maus auf den Eintrag zu zeigen, ausführen zu müssen.

Während die Monitorhersteller jedes Jahr immer größere Geräte auf den Markt werfen und mit immer gigantischeren Auflösungen um Kunden locken, nutzt Microsoft nichteinmal den bisher verfügbaren Bildschirmplatz, um die Informationen zu präsentieren, die der Benutzer für ein flüssiges Arbeiten benötigt.
Vielleicht sollten die Mitarbeiter von Microsoft hin und wieder einmal in einschlägige Styleguides zur Softwareergonomie blicken. Dort stehen dann Informationen wie diese:

Im Rahmen des Arbeitsschutzes geht es hierbei u. a. um die Vermeidung psychisch belastender Arbeitsbedingungen. Arbeitsbedingungen werden als psychisch belastend verstanden, wenn

  • sie den/die Arbeitende(n) bei der Aufgabenerledigung behindern und
  • ihm dadurch überflüssigerweise zusätzlichen Handlungsaufwand abfordern.

Quelle: Christiane Rudlof, Handbuch Software-Ergonomie – Usability Engineering
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