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    Das G9-Volksbegehren in Bayern zeigt die Schwachstelle der Demokratie

    G9-Volksbegehren gescheitert Niedrige Wahlbeteiligung in der Oberpfalz

    Das Volksbegehren zur Zukunft des Gymnasiums in Bayern ist am Mittwoch (16.07.14) gescheitert. Viel zu wenige Bürger trugen sich in die Listen ein. Auch die Wahlbeteiligung in der Oberpfalz war nach ersten Schätzungen sehr gering.[1]

    Quelle: BR

    Hier wird der Unsinn eines demokratischen Systems deutlich. Bei diesem Volksbegehren kann jeder erwachsene Bayer über die Gestaltung des Schulsystems abstimmen. Die meisten Menschen sind davon jedoch nicht betroffen, so dass sie keine Motivation an der Teilnahme haben. Und viele derjenigen, die betroffen sind, dürfen nicht abstimmen, weil sie noch nicht volljährig sind. Damit kann kaum die benötigte Mindestzahl an abgegebenen Stimmen erreicht werden. Bei der Gestaltung des Schulsystems muss man nicht den Rentner fragen, der seit seinem 16 Lebensjahr auf dem Bau gearbeitet hat und man muss auch nicht den Manager einer Bank fragen. Ebensowenig ist die Meinung eines Gärtners oder eines Wirtschaftsstudenten von Bedeutung. Wenn es um die Gestaltung des Schulsystems geht, müssen die Schüler, die Lehrkräfte und Mitarbeiter der Schulleitung gefragt werden. Es mag zwar demokratisch legitim sein, die Schulzeit für Gymnasien auf acht Jahre zu beschränken, wenn genügend Klempner, Verkäufer und Rentner sich einig sind, während die Schüler nicht gefragt werden, aber es ist unsinnig.
    Wir sollten weniger an diesen starren demokratischen Regeln festhalten und eher nach einem System streben, in dem jeder dafür verantwortlich ist, seinen eigenen Bereich in Ordnung zu halten, anstatt über Dinge abzustimmen, die einen nicht betreffen und von denen man nichts versteht.
    Weniger Demokratie ist somit keinesfalls mit Anarchie oder Diktatur gleichzusetzen. Das heißt einfach, dass Lehrer und Schüler über die Zukunft des Schulsystems bestimmen, Eltern und Kinderbetreuer über Kindergärten und Bauarbeiter über die Sicherheitsvorschriften beim Straßenbau. Dann kann jeder das tun, wovon er am meisten Ahnung hat und muss sich nicht über Dinge abstimmen, die er nicht versteht und die ihn nicht interessieren.

    Im jetzigen System ist es so, als würden zwei Wölfe und ein Schaf demokratisch darüber abstimmen, was es heute zum Abendessen gibt.
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