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    Papst der Armen oder der Reichen?

    Franziskus von Assisi, etwa 1181 als Sohn eines wohlhabenden Tuchhändlers geboren, verzichtete auf allen Reichtum und gründete einen Bettelorden. Der Name Franziskus steht nun für ein Leben in Armut und an der Seite der Armen. In Anlehnung daran gab sich der gewählte Papst Jorge Mario Bergoglio, der auch “Kardinal der Armen” genannt wird, den Namen “Franziskus I”.
    In der Bibel wird an einigen Stellen berechtigt auf die Gefahren des Zinses hingewiesen und Wucherei geächtet. Durch den Zins im Geldsystem werden die arbeitenden Armen immer ärmer, während die Reichen alleine aufgrund ihres bereits (rechtmäßig oder unrechtmäßig) angehäuften Vermögens auf Kosten der Armen immer reicher werden. Auf dieser Basis kann ein friedliches Zusammenleben der Menschen nicht funktionieren. Da stellt sich nun die Frage, wie die Einstellung des ehemaligen Kardinals und jetzigen Papstes der Armen zu den Unvermögenden tatsächlich ist. Die Zukunft wird es zeigen. Wird sich der Papst gegen das Zinssystem und damit gegen die Grundlage der hauseigenen Bank stellen? Wird er auch gegen Betrug und Korruption in der Vatikanbank vorgehen? Wird er die unvorstellbaren Reichtümer und die vielen Ländereien der Kirche an die Armen und Landlosen verteilen? Wird sich der Papst für ein Geldsystem stark machen, das nicht auf Zins und Zinseszins basiert? Millionen Menschen hören ihm zu. Die Nachrichten drehen sich derzeit fast ausschließlich um ihn. Er kann viele Menschen auf der ganzen Welt erreichen und ihr Bewusstsein dahingehend schulen. ja, der Papst könnte diesbezüglich etwas bewegen! Allerdings werden dann natürlich auch die Zinseinkünfte durch das Vermögen des Vatikans und der Kirche wegbrechen. Aber Armut ist ja gerade eine der Tugenden, welche die Kirche propagiert. Die Mindereinnahmen dürften also nicht sehr tragisch sein. Und ein zinsloses System ist ohnehin unumgänglich, wenn zukünftig nicht mehr die große Masse der Armen das ständig wachsende Vermögen der Reichen finanzieren sollen. Warum sollte der Papst also nicht den ersten großen Schritt dahingehend wagen? Solange das Zusammenleben der Menschen auf einem zinsbasierten Geldsystem beruht, wird die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergehen.
    Andererseits ist Jorge Mario Bergoglio ja als “Papst der Armen” auf eben diese Bevölkerungsgruppe angewiesen. Er kann nur ein Papst der Armen sein, solange es genügend Arme gibt. Es liegt also in seinem eigenen Interesse, die Menschen arm zu halten. Vielleicht ist seine Namenswahl ja unter diesem Aspekt zu verstehen? Vielleicht täuschen wir uns, mit der Annahme, der Papst wolle mit der Namenswahl seine Verbundenheit zu den Armen ausdrücken. Vielleicht will er damit ausdrücken, dass er die Armen als Basis benötigt, auf welche die Kirche ihre Macht und ihren Einfluss aufbauen kann.
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