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    Kleiderspende, die vermeintliche Wohltat

    Malteser Kleiderspendencontainer
    In Deutschland werden viele Kleidungsstücke aussortiert, die eigentlich noch verwendet werden könnten. Entweder, weil sie nicht mehr gefallen oder nicht mehr der Mode entsprechen oder weil im Kleiderschrank Platz für Neues geschaffen werden soll. Doch wohin mit den alten Textilien? Für die Mülltonne sind sie zu schaden und Freunde und Bekannte möchten ebenfalls keine alten Sachen anziehen und haben sowieso ebenfalls bereits den Schrank voll mit Hemden, Hosen und Röcken.
    Ein Ausweg, der vermeintlich auch noch Balsam für das Gewissen ist, steht an vielen Straßenecken: Sammelcontainer für Kleidung und Schuhe von vertrauenswürdigen karitativen Einrichtungen. So kommen die armen Menschen, die sich nichts zum Anziehen leisten können, doch noch in den Genuss von Hosen und Pullover, die ja eigentlich doch noch ganz gut sind. Ok, für uns nicht gut genug, sonst würden wir das Zeug nicht wegwerfen, aber für ein afrikanisches Kind, das von morgens bis abends auf einer Plantage arbeitet, um die Nahrung zu produzieren, die wir hier wegwerfen, reichen die Kleidungsstücke allemal. Weil wir so großzügig sind, verlangen wir kein Geld für die Kleider, sondern schenken den Bedürftigen die alten Sachen, die wir nicht mehr brauchen. Um die Verteilung kümmert sich praktischerweise die karitative Einrichtung, so haben wir nicht einmal Arbeit mit der wohltätigen Spende und können wieder beruhigt schlafen.
    Soweit zur Theorie. In der Praxis gibt es da, wie so oft, das Kleingedruckte. Auf einem Sammelcontainer kann man beispielsweise lesen:
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