• Berichte

    Staatsbürgschaft für Luxusliner

    Laut der Zeitschrift Focus ist seitens der Bundesregierung geplant, Bürgschaften über 1,6 Milliarden Euro für den Bau zweier luxeriöser Kreuzfahrtschiffe zu übernehmen.[1] Der Auftragswert pro Schiff beträgt 600 Millionen Euro, macht insgesamt 1,2 Milliarden Euro. Warum die Bürgschaft so hoch ist, dass man fast noch ein dritte Schiff davon bauen kann, ist mir rätselhaft. Ebenso wie die Begründung. Natürlich möchte man nicht zusehen, wie ein Auftrag an ein anderes unternehmen vergeben wird. Ob aber der Auftrag tatsächlich so lukrativ ist, wie behauptet, wage ich zu bezweifeln. Ein großer Teil der Kosten für das Schiff wird für das Material aufgewendet werden müssen. Deutschland ist bekanntlich nicht sehr reich an Rohstoffen, folglich wird dieses Geld direkt ins Ausland abfließen um die nötigen Materialien einzukaufen. Maschinen, Elektronik und Ausstattung der Schiffe wird gewiss ebenfalls von anderen Teilen der Welt stammen. Auch dafür ist das Geld schnell über die Grenze. Die wahrscheinlich nicht unerheblichen Gewinne der Werft werden dann vermutlich auf den Konten der Vorstände und vielleicht auch der Investoren verschwinden. Auch das Geld ist für die Allgemeinheit verloren. Lediglich der Lohn für die Werftarbeiter ist der Allgemeinheit tatsächlich von Nutzen. Die Mitarbeiter werden nämlich einen großen Teil ihres Einkommens wieder ausgeben müssen, um das Leben zu bestreiten. So ist zumindest dieses Geld im Land in Umlauf und kann zum Handeln genutzt werden.
    Kommentare deaktiviert für Staatsbürgschaft für Luxusliner